mein erstes Gemüsebeet von meine-ernte

Dienstag, 31. Mai 2011

Urbanes Gärtnern - Neues von den Gartenprojekten auf dem Tempelhofer Feld, Berlin

Urbanes Gärtnern - Neues von den Gartenprojekten auf dem Tempelhofer Feld, Berlin
Ein weiteres Gartenprojekt entsteht auf dem Tempelhofer Feld auf dem Pionierfeld Columbiadamm. Bis 2013 stehen hier für die Zwischennutzung ca. 14.000qm für unterschiedliche Projekte zur Verfügung. Thema ist ‚Kombinierte Sport- und Kulturnutzung’.

Pionierfeld 1, Columbiadamm 2010 - 2013 

http://www.tempelhoferfreiheit.de/fileadmin/user_upload/Mitgestalten/Pioniere_der_Tempelhofer_Freiheit_Broschuere_Stand_Dezember_2010.pdf




Neben den größtenteils sportlich betonten Projekten, möchte Stadtacker/Stattacker auf einer Brachfläche von ca. 1000qm einen Kunst- und Nutzacker entwickeln und umsetzen.







Es handelt sich um eine vom Jobcenter geförderte Maßnahme. 

Die Beteiligten haben sich viel vorgenommen. 
Zehn Arbeitssuchenden aus dem künstlerischen und gärtnerischen Bereich planen ausgehend von den Leitideen des ‚urban farming’, ‚Transition Town’ und ‚Permakultur’ Themen wie Nachhaltigkeit, Vielfalt (Biodiversität), Optimierung statt Maximierung, Kooperation statt Konkurrenz umzusetzen.


So sollen z. B. in gläserne Kästen natürliche Kreisläufe nachgebaut werden, vergessene Kulturpflanzen und ihre Bedeutung hervorgehoben werden,  bewachsenen Skulpturen entstehen und  Lehm als multifunktionaler Naturbaustoff ins Zentrum gerückt werden. Künstler sind eingeladen zu diesen Themen zu arbeiten.Ein kulturelles Programm wird die Themen auf einer kleinen Bühne präsentieren.
 Jeder kann mitgärtnern oder werken! 



Ziel ist es auch benachteiligte Gruppen zu integrieren. Es entstehen Hochbeete für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Kooperationen mit Schulen, Jugendtreffs, Seniorengruppen etc. geplant.

http://www.stadtacker.com/







Pionierfeld 2, Oderstraße 2010 – 2016 

Auf dem Pionierfeld entlang der Oderstraße tut sich was.
Letztes Wochenende sah man die Beteiligten von Allmende Kontor mit viel Engagement beim Bau neuer Hochbeete, beim Pflanzen und Gießen. Im Stadtteilgarten Schillerkiez wurden gerade Sitzgelegenheiten zusammengebaut.   

Hier einige Fotoimpressionen:

Infos Allmende-Kontor, zum Lesen anklicken
































Getreidekreis













































Allmende Kontor: www.allmende-kontor.de
Stadtteilgarten Schillerkiez: http://schillerkiez.blogsport.de/

Freitag, 20. Mai 2011

meine ernte – Mai 2011, Berlin – Rudow

meine ernte – Mai 2011, Berlin – Rudow

Vor gut zwei Wochen, am 4. Mai, hat das meine ernte–Team die Gemüsebeete an uns Großstadtgärtner übergeben.


Die Trockenheit in Berlin und Brandenburg war in dieser Zeit sehr groß. Damit die frisch ausgesäten und gepflanzten Pflanzen eine Überlebenschance hatten, war kräftiges Gießen angesagt.
Da wir bei der Eröffnung keinen Wassertank gesehen hatten und man je nachdem, ob das Gemüsebeet am Anfang des Gartens oder am Ende liegt , recht lange Wege mit der Gießkanne zurücklegen müsste, waren wir sehr erfreut, dass die Wasserversorgung so gut gelöst ist. Entlang der Beete befindet sich in etwa 10m Abstand jeweils ein Wasserhahn. So muss niemand weit laufen und es gibt auch nicht wie letztes Jahr auf einem anderen meine ernte Gemüsebeet das Problem, dass der Wassertank leer ist.

Gießen ist eigentlich nichts Besonderes, denkt man, aber auch hier kann man viele Fehler machen. Vorausschauend hingen von meine ernte ‚Tipps zum richtigen Gießen’ am schwarzen Brett. So konnte dann nichts mehr schief gehen.

Als es Mitte der letzten Woche erst zögerlich, dann am Wochenende aus allen Kübeln regnete, freuten sich unsere Pflänzchen und wir uns auch.




Jede Woche erhalten wir von meine ernte einen Newsletter mit Tipps und Hinweisen für die aktuelle Gartenzeit, z.B., wie können wir unser Beet optimal nutzen, was können wir zwischen erst spät reifendem Gemüse säen oder pflanzen. Zu der jeweiligen Gemüsesorte gibt es Informationen über Aussaat, Pflege und Ernte. Oft gibt es noch Hinweise zur Lagerung.
Es wird gezeigt, wie Kartoffeln angehäufelt werden, Erbsen abgestützt werden, usw.
Damit wir die frisch aus der Erde schauenden Gemüsepflanzen nicht mit Unkraut verwechseln und weghacken, gibt es noch Bilder zu unserer Orientierung.
Sehr gut finde ich auch den Tipp eine Reihe Kresse zu säen, um Erdflöhe von anderen Pflanzen weg- und zur Kresse hinzulocken.

Es ist wirklich an alles gedacht, Schritt für Schritt lernen wir so ein bisschen dazu, der Rest ist learning by doing.




Auch für die Kinder ist gesorgt: die entsprechenden Geräte sind im Schuppen.




Diese Pflänzchen zeigen sich schon auf dem Gemüsebeet:
Pastinaken, Möhren, Zwiebeln, Mais, Buschbohnen, Dill, Hokkaido und Petersilie lassen noch auf sich warten. Nächste Woche gibt es ganz sicher schon wieder mehr zu sehen.

Unser Acker liegt sehr idyllisch im Süden von Neukölln, abgelegen von der Straße, umgeben von Pferdekoppeln. Von Gartenarbeit kann man hier nicht sprechen, es ist ein Gartenvergnügen.




















Wenn unsere Gemüsebeete im Vorfeld organisch statt mineralisch gedüngt worden wären, würde ich auf einer Bewertungsskala von eins bis zehn, volle zehn Punkte für dieses Rundum-Sorglos-Paket vergeben.

Mittwoch, 18. Mai 2011

Urbanes Gärtnern - Gartenprojekte auf dem Tempelhofer Feld, Berlin

Urbanes Gärtnern  -  Gartenprojekte auf dem Tempelhofer Feld, Berlin



Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung stellt für Pionier- und Zwischennutzungen mehrere Freiflächen auf dem Tempelhofer Feld zur Verfügung. Das 'Pionierfeld Oderstraße' erhielt den thematischen Schwerpunkt 'Neuköllner Nachbarschaften'.

Bildquelle (ergänzt durch Standort Allmende-Kontor): http://www.tempelhoferfreiheit.de/besuchen/karte-und-anfahrt/

Schön das mehrere Initiativen und Gruppen ausgewählt wurden, die sich diesem Thema mit einem gärtnerischem Ansatz nähern. Nichts verbindet mehr als gemeinsames Gärtnern - Alter, Herkunft und sozialer Status spielen keine Rolle. 
Folgende Gruppen haben bereits ihre Arbeit gestartet und sind auf reges Interesse gestoßen:
der Stadtteilgarten Schillerkiez (ca. 1000qm), das Allmende Kontor (ca. 5000qm), die Initiative Rübezahl Garten (ca. 600 qm), das Bildungsprojekt 'Grün macht Schule'.




Berlin ist Hochburg der urbanen Gärtner.


Allmende Kontor möchte „Anlauf- und Vernetzungstelle, Wissenspeicher, Lernort und ein Garten für alle sein. Gemeinschaftliche gärtnerische Freiraumnutzung soll mit Verwaltung und Politik in der Stadt etabliert und auf allen Ebenen vernetzt werden.“ Es möchte beratend und unterstützend tätig sein, u.a. soll eine Saatgutbank entstehen und langfristig auch der Verleih von Gartengeräten.




Alle, die sich interessieren können sich an der Entwicklung und Gestaltung eines Gemeinschaftsgartens rund um das Allmende Kontor beteiligen.



Berlin ist pflanzbar from bier statt blumen on Vimeo.




Social Seeds, die sich für den Erhalt alter, seltener und regionaler Kulturpflanzensorten einsetzen und sich Gemeinschaftsgärten mit sozialer und biologischer Vielfalt wünschen, werden mit Allmende Kontor zusammenarbeiten und ebenfalls auf dem Tempelhofer Feld tätig werden.




Der Stadtteilgarten Schillerkiez möchte besonders die Neuköllner Nachbarschaft in ihr Projekt einbeziehen. Selbstorganisiert und kreativ soll hier die Fläche gestaltet werden, Vorträge, Diskussionen, Kulturangebote, sowie ein „Erwerbslosenfrühstück“ sind vorgesehen.







 Der Gemeinschaftsgarten Rübezahl e.V. möchte „grünes Klassenzimmer, Obst- und Gemüsegarten, ein Treffpunkt für die Nachbarn und ein Spielplatz für die Kinder“ sein.
Auch hier freut man sich über Menschen mit Ideen und Engagement.
Bisher gibt es eine breitgefächerte Liste von Projektvorstellungen, die vom Bau eines Pizzaofens, über Yoga im Grünen, bis hin zur Imkerei reichen.

















Das Bildungsprojekt „Grün macht Schule“, Beratungsstelle für ökologische und kindgerechte Schulhofgestaltung, möchte für Kinder in der „Tempel-Schlucht“ einen Platz zum Spielen und Toben schaffen und gleichzeitig die Natur näher bringen. In Zusammenarbeit mit Grundschulen ist auf dem Tempelhofer Feld südlich an der Oderstr. schon einiges geschehen. Himmelrichtungssteine sind geschaffen und Weidenbäume angepflanzt worden. In der Zukunft soll ein grünes Klassenzimmer entstehen, dass den Unterricht im Freien ermöglicht.



Dienstag, 17. Mai 2011

Urban Farming – urbane Landwirtschaft im Prinzessinnengarten, Berlin - Kreuzberg

Urban Farming – urbane Landwirtschaft im Prinzessinnengarten, Berlin





Der Prinzessinnengarten ist über die Grenzen Berlins hinaus das bekannteste urbane Gartenprojekt in Deutschland.
Es gibt fast keine Zeitung, ob alternativ oder Stylemagazin, und auch kein Fernsehsender, der noch nicht über diesen Garten am Moritzplatz in Berlin-Kreuzberg berichtet hat.









2009 hatten die beiden Gründer  Marco Clausen und Robert Shaw die Vision der urbanen Landwirtschaft mitten im Zentrum von Berlin. Der Filmemacher Robert Shaw bekam den Anstoß dazu auf einer Reise in Kuba. Dort trägt die urbane Landwirtschaft dazu bei, die Versorgung der Stadtbevölkerung mit frischem Obst und Gemüse zu gewährleisten. 

Das Wunderbare -  Marco Clausen und Robert Shaw setzten ihre Vision einer „ökologischen und sozialen urbanen Landwirtschaft“ in die Realität um. 
Sie gründeten die gemeinnützige Gesellschaft „Nomadisch Grün“, entdeckten das Potential einer riesigen 6000qm großen zugemüllten Brachfläche am verkehrsreichen Moritzplatz und erhielten vom Liegenschaftsamt einen Mietvertrag für diese Fläche.


Größere


Mit Hilfe vieler Helfer schafften sie etwas, was man vorher nicht für möglich gehalten hätte.
Ein biologischer Mikrokosmos direkt am verkehrsreichen Kreisverkehr am Moritzplatz zwischen Oranien- und Prinzenstraße.


Wegen der Bodenbelastung und weil der Pachtvertrag jeweils nur für ein Jahr abgeschlossen wird, das Grundstück könnte eventuell an einen Investor verkauft werden, werden Gemüse, Kräuter und Blumen in mobilen Modulen angebaut, in Hochbeeten aus ausgedienten Bäckerkisten, Reissäcken, Tetrapacks …. 







Der Garten bleibt mobil und kann jederzeit an einen anderen Ort ziehen. So wurden die Pflanzen letztes Jahr zum Überwintern in die Kreuzberger Markthalle IX transportiert und dieses Frühjahr wieder in den Garten zurückgebracht.

Spargelsalat



Angebaut wird organisch, es werden zertifizierte Biosubstrate und Bio-Saatgut verwendet. Besonderer Schwerpunkt ist der Erhalt alter Kultursorten, so kann man hier eine große Vielfalt unterschiedlicher Gemüsesorten, darunter viele alte und fast vergessene Pflanzen, entdecken. 







indische Tomate




U.a. gibt es ca. 20 verschiedene Kartoffelsorten, 25 verschiedene Minzarten und ca. 20 verschiedene Tomatensorten.












Ebenfalls mobil ist ein/e Café/Küche in einem alten Hochseecontainer. Hier werden frisch geerntet, leckere Speisen aus dem Gemüse zubereitet. 









Inzwischen hat auch ein Imker im Prinzessinnengarten seine Bienenstöcke aufgestellt. Die Bienen bestäuben die Pflanzen und es wird mitten in der Stadt Honig produziert.

Anders als die urbane Landwirtschaft in den 3. Weltländern und teilweise in Nordamerika ist der Prinzessinnengarten nicht ein Garten, der zur Nahrungsversorgung der Nachbarschaft dient. 
Er versteht sich als Gemeinschaftsgarten, ein Garten der Begegnung, der Kommunikation, in dem die Möglichkeiten eines ökologischen Nutzgartens zu sehen sind und in dem eine Sensibilisierung für natürliche Produkte stattfindet. 

Es ist ein Ort, der offen ist für alle, jeder kann hier mithelfen und seine Ideen einbringen und verwirklichen. Sei es die Idee einer 

Bewässerungsanlage, oder einer Kunstaktion, etc. 

Für die Mitarbeit gibt es Rabatt beim Kauf von Gemüse. Der Preis für das Biogemüse soll laut Betreiber unterhalb des Preises im Supermarkt liegen. 








Die beiden Gründer bezeichnen sich gerne als Dilettanten, die keine Ahnung vom Gärtnern haben, und dadurch offen sind für alle Vorschläge. Von den Ideen, Kenntnissen und Kompetenzen, die Besucher und Helfer einbringen, lebt der Garten und entwickelt sich organisch.

Im Prinzessinnengarten treffen sich Menschen jeder Generation, es werden Ratschläge ausgetauscht und Kenntnisse weitergegeben, der Garten ist Bindeglied zwischen jung und alt, egal welcher Herkunft oder sozialer Status. 
Auch können Kinder hier ein Beet bepflanzen und es wird mit Schulen und Kitas zusammengearbeitet.

Langfristig soll der Prinzessinnengarten Markenzeichen werden und als soziales Unternehmen funktionieren, u.a. mit
Pflanzenverkauf, Café/Küche, Workshops (z.B.: Alte Sorten, Wurmkompost, Stadtbienen, Einmachen, saisonales Kochen, Recycling & Selbermachen, Imkerei), Projekten mit Jugendlichen, Beratungsleistungen, Entwicklung von Produkten, Verkauf seltener Pflanzen an die gehobene Gastronomie.

Kartoffeln


Letztes Wochenende, am 14./15. Mai, war die Saisoneröffnung 2011 der Prinzessinnengärten. 
In ca. 800 Bäckerkisten ist eine große Vielzahl an Pflanzensorten ausgesät und einige Pflanzen auch schon zu sehen. 
In Reissäcken sind Kartoffeln und Tomatenpflanzen gesetzt. 








Eine ganze Reihe Kisten ist mit ausgefallenen chinesischen Gemüsensorten bepflanzt. Es wachsen Kräuter, auch vertikal, in umfunktionierten Milchtüten. Überall gibt es etwas zu entdecken, es ist wunderbar. 







Sehr schön ist auch das Café und die Sitzgelegenheiten im Baumhain. Der verkehrsreiche Moritzplatz ist vollkommen vergessen. Hier ist ein besonderer Platz mitten in Berlin.










Wer die Arbeit des Prinzessinnengarten unterstützen möchte, kann dies noch bis zum 30.Mai durch seine Stimmabgabe beim TESA Nachhaltigkeitspreis machen.





Mehr Infos über den Prinzessinnengarten gibt es hier: http://prinzessinnengarten.net/

Freitag, 13. Mai 2011

Das Lied der Nachtigall in Berlin-Neukölln

Das Lied der Nachtigall in Berlin-Neukölln
Nightingale in Berlin-Neukölln

Nachtigall_(Luscinia_megarhynchos).jpg: J. Dietrich

Seit Wochen singt sie in unserer Straße an der Hasenheide mit einer bewundernswerten Ausdauer. Sie singt lauter als die anderen Vögel und übertönt die über das Kopfsteinpflaster fahrenden Autos und das Gejohle und die Musik vom Rummel der diesjährigen "Maientage" in der Hasenheide. Nichts bringt sie aus der Ruhe, nicht die Dealer und auch nicht die vielen Kiddies aus den Kindergartengruppen, die in den Park geführt werden.

Täglich höre ich ihren Gesang und nachts vor dem Schlafengehen öffne ich noch einmal das Fenster, um ihr Lied zu hören.









Woher nimmt die Nachtigall diese Power?
Wikipedia weiß dieses zu berichten: „Der Gesang der Nachtigall ist reich, wohltönend und laut und wird von Menschen als sehr angenehm und schön empfunden. Der Gesang ist überaus komplex und besteht aus Strophen dicht gereihter Einzel- oder Doppeltöne. Im zeitigen Frühjahr singen unverpaarte Nachtigallenmännchen ab elf Uhr nachts bis in den Morgen; der Nachtgesang dient wohl vor allem zur Anlockung einer Brutpartnerin und wird nach erfolgter Paarbildung eingestellt. Ab Mitte Mai singen daher meist nur noch unverpaarte Männchen nachts. Während der ganzen Brutsaison bis Mitte Juni singen Nachtigallenmännchen aber auch tagsüber. Der Gesang während der Morgendämmerung dient wohl vor allem zur Verteidigung des Revieres gegen andere Männchen. Nachtigallenmännchen erlernen ihren Gesang während der frühen Jugend von benachbarten Vögeln und beherrschen zwischen 120 und 260 unterschiedliche Strophentypen, die meistens zwei bis vier Sekunden lang sind. Das extrem hohe Repertoire ist damit unter den europäischen Singvögeln fast einzigartig. Der Nachtigallengesang ist vor allem aufgrund seiner Komplexität Gegenstand intensiver verhaltensbiologischer Forschung, unter anderem zur Funktion des Gedächtnisses.
Früher galt der Gesang der Nachtigall als schmerzlindernd und sollte dem Sterbenden einen sanften Tod und dem Kranken eine rasche Genesung bringen. Auch der Name der Nachtigall leitet sich von ihrem Gesang ab − ahd. gal bedeutet „Gesang“, die Nachtigall ist also der „Nachtsänger.“ “  http://de.wikipedia.org/wiki/Nachtigall

Aha, ab Mitte Mai singen meist nur noch unverpaarte Männchen nachts.
Das ist es also, meine Nachtigall sucht eine Freundin. Alles klar! Aber wir haben doch schon fast Mitte Mai, muss ich mir jetzt Sorgen machen? Hat meine Nachtigall vielleicht den falschen Standort und ihr Singledasein beruht auf ihrem Wohnsitz in Neukölln? Dann starte ich jetzt mal einen Aufruf

Nachtigall sucht Frau
Luxuswohnung im neuen Trendbezirk Neukölln vorhanden
                                                                   
Und allen Frau Nachtigallen sei gesagt, Neukölln ist besser als sein Ruf. Ist doch jetzt ’ne ganz hippe trendige Ecke hier. Fliegt einfach mal vorbei und überzeugt euch selber.
Schließlich soll meine Nachtigall doch nicht einsam bleiben.

Wenn meine Nachtigall dann aufhört zu singen, weiß ich, es hat geklappt.




Die Videoqualität ist leider alles andere als gut, ich hoffe, dass trotzdem die schöne Stimmung rüberkommt. Den Gesang der Nachtigall habe ich nachts aufgenommen und mit Tagesaufnahmen ihrer Umgebung kombiniert.

Nachtrag am 06.06.11:
Es hat geklappt, seit etwa 10 Tagen singt meine Nachtigall nachts nicht mehr!

    *****     *****     ***** 

Übrigens wir haben uns überlegt, diesen tollen Gesang der Nachtigall musikalisch umzusetzen. Daraufhin habe ich ein wenig gegoogelt, um zu sehen und zu hören, was es bisher so gibt. Es führt zu weit jetzt alles aufzuführen, denn es ist wirklich viel.
Alle Lieder und Kompositionen sind jedoch meist romantisch oder melancholisch angehaucht.
Eine Interpretation aus dem Jahr 1938 möchte ich dennoch vorstellen.
Die Sopranistin Miliza Korjus singt ein Lied von Moritz Moszkowski - Liebe kleine Nachtigall. Diese Interpretation hat wirklich Ähnlichkeit mit dem Gesang meiner Nachtigall.




Donnerstag, 5. Mai 2011

meine ernte - Eröffnung der Gemüsegartensaison 2011 in Berlin-Rudow

Zwei Monate Vorfreude, zwei Monate ungeduldiges Warten, zwei Monate Gedanken rund ums Gärtnern.


 
Heute war es dann soweit.
meine ernte eröffnete die Gemüsegartensaison 2011 in Berlin-Rudow auf dem Hof Gericke.
Ab 18.00 Uhr kamen bereits die Kinder beim Ponyreiten auf ihre Kosten.
Ein Kamerateam vom ZDF und eine Journalistin vom Deutschlandfunk waren ebenfalls eingetroffen.










19.00Uhr 
Wanda und Nathalie von meine ernte stiegen auf zwei umgedrehte Plastikkübel und nahmen Benny Gericke, unseren Ansprechpartner vom Hof Gericke, in ihre Mitte.








Nach der Begrüßung der zahlreichen zukünftigen Stadtgärtner, wurden uns unsere zukünftigen Gartengeräte und ihre Nutzung vorgestellt. Zwei Tipps wurden uns noch auf den Weg gegeben.
Tipp 1  -  Regelmäßiges wöchentliches Jäten ist ratsam. Da die Beikräuter noch klein sind, ist diese Arbeit schnell erledigt. Sind die Beikräuter erst einmal kräftig und gut eingewachsen, ist die Beseitigung sehr anstrengend. Sie nehmen unserem Gemüse auch Licht, Luft und Nahrung.
Tipp 2  -  Gießen sollte man intensiv, aber nicht so oft. Dadurch soll die Wurzelbildung der Pflanzen in die Tiefe gehen. Dies ist bei häufigem, aber oberflächlichem Gießen nicht der Fall.


Symbolisch wurde nun ein rotes Band durchschnitten. Damit ist die Gartensaison 2011 eröffnet.
Das meine ernte Team verteilte nun die Pflanzpläne unserer Gemüsebeete und eine Übersicht über die häufigsten Unkräuter, Beikräuter.

korrigierter Pflanzplan, zum Vergrößern anklicken
korrigierter Pflanzplan, zum Vergrößern anklicken

Nun ging es zu unseren Gemüsebeeten. Unsere erste Aufgabe war es die Grenze zu unserem Nachbarbeet durch stampfendes Gehen zu verfestigen, so dass zwischen den Beeten ein schmaler Trampelpfad entstand. Bei dieser Gelegenheit lernten wir auch gleich unseren Beetnachbarn kennen.














Inzwischen ist es kurz vor acht, die Kälte kriecht in die Knochen. Es ist 10°C, gefühlte 6-7°C, als aus der riesigen schwarzen Regenwolke die ersten Tropfen fallen, beschließen dann doch die meisten nach Hause zu fahren und im Trockenen das Gemüsebeet weiter zu planen.

Abschließend zwei Wermutstropfen:

-         es wurden kein biologisches Saatgut und keine Biopflanzen für die Bepflanzung verwendet.
-         Die Gemüsebeete wurden bei den Vorarbeiten durch den Hof Gericke mit Blaukorn und handelsüblichem Dünger gedüngt. Auf der Homepage von meine ernte steht allerdings folgendes: „Natürlich werden unsere Gemüsegärten ökologisch bewirtschaftet, d. h. alle Hobbygärtner verzichten auf leichtlösliche Mineraldünger sowie auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel.“ Dies ist mir sehr wichtig und es war mit ein Grund mir ein Gemüsebeet von meine ernte zu mieten.

Blaukorn
Blaukorn ist ein rein mineralischer Kunstdünger. Blaukorn enthält keinerlei organisches Material, - das bedeutet kein Ausgangsmaterial zur Humusbildung und keine Nahrung für`s Bodenleben.
Besonders problematisch ist die Mineraldüngung mit Stickstoff, der in Blaukorn und jedem handelüblichen Volldünger enthalten ist. Mineralische Stickstoffverbindungen sind als leicht lösliche Nährstoffe für Pflanzen sofort verfügbar. Da die Pflanzen dem Überangebot an Stickstoff gewissermaßen wehrlos ausgesetzt sind, besteht die Gefahr der Überdüngung sowie der Auswaschung aus dem Boden und dadurch der Grundwasserbelastung.
Das besonders rasche Wachstum ("Geilwuchs") macht Gemüsepflanzen anfällig gegenüber Krankheitserregern und Insektenfraß. Auch die Qualität des Gemüses leidet: Der Gehalt an wertvollen Pflanzeninhaltsstoffen wie Eiweiß und Zucker geht zurück - der Wasser- und Schadstoffgehalt nimmt zu.

Zukünftig sollte meine ernte die Zusammenarbeit mit einem Landwirt an eine ökologische Bearbeitung der Gemüsebeete knüpfen. Der Grund für die Miete eines Gemüsebeetes ist doch zumeist der Wunsch nach frischem, gesundem Biogemüse aus der Nähe.