mein erstes Gemüsebeet von meine-ernte

Dienstag, 13. Dezember 2011

Guerilla Gardening mal anders - Plantbombs im Stricktäschchen

Plantbombs ©Heather Powazek Champ
Guerilla Gardening mit gestrickten Pflanztaschen, eine super Idee, die ich auf http://hchamp.com entdeckt habe. Dort gibt es auch eine Strickanleitung.
Anlässlich des International Yarn Bombing Day im Sommer diesen Jahres tat Heather Powazek sich mit ihrem Mann Derek, einem Pflanzenliebhaber, zusammen. Heather strickte kleine Täschchen und Derek füllte sie mit Erde und Pflanzen. Zusammen zogen sie los, um San Franciscos Straßen zu begrünen.

Samstag, 10. Dezember 2011

Dessau - Cut and Paste "Wo Gebäude fallen, entstehen Landschaften"

Shrinking Cities: Detroit ist wohl das bekannteste Beispiel.
Aber auch deutsche Städte sind von der Entwicklung schrumpfender Einwohnerzahlen betroffen.
Zum Beispiel Dessau: lebten hier 1990 noch 100.000 Einwohner, ist die Einwohnerzahl durch Abwanderung und demographischen Wandel heute um ein Viertel gesunken, 2025, so die Prognosen, schrumpft die Stadt auf

50.000 Einwohner.
Heike Brückner, Landschafts-architektin von der Stiftung Bauhaus Dessau möchte das Schrumpfen der Stadt steuern. Quer durch die Stadt wurde ein grüner Gürtel planerisch angelegt. Im Moment sind es 55 Hektar, geplant sind insgesamt 90 Hektar.
Unter dem Motto "400qm Dessau" wird jedem Interessierten eine Fläche in dieser Größe abgesteckt und dieses Claim kann dann kostenlos die nächsten 10 Jahre genutzt werden.
Eine Apothekerin holte sich gleich zwei Claims und legte einen

Apothekergarten an, es gibt urban farming Projekte, ein interkultureller Garten ist entstanden, der Imkerverein schuf eine Bienenweide, auf drei Claims pflanzte der Verein Energietisch Dessau nachwachsende Rohstoffe, es gibt einen Feng-Shui Garten, eine BMX Strecke,....Alle Gärten sind frei zugänglich.
Fördermittel sind ein Anreiz für den Abriss leerstehender Gebäude, Grundstücksspekulation für die nun aktraktivere Wohngegend wird vorgebeugt, indem man für dieses Gebiet keinen Bebauungsplan aufgestellt hat und es keine Fördermittel gibt.

Mehr Infos:
http://www.rioplus20kongress.de/files/ags/ag6b/ag6b_brueckner.pdf
Blätterrauschen "Eine Stadt schrumpft gesteuert" [pdf/1.2M]
Bauhaus Dessau

Freitag, 9. Dezember 2011

Zero Acreage - gebäudebezogene städtische Landwirtschaft in Berlin

Aquaponics with Vibrantly Colored PlantsUrban farming ist kein vorübergehender Hype.
Das Forschungsobjekt “ZFarm: Innovations- und Technikanalyse Zero Acreage Farming” will bis 2013 analysieren, welche Rolle die gebäudebezogene städtische Landwirtschaft in Berlin spielen und wie sie nachhaltig in die Stadtstruktur integriert werden kann.
Dr. Armin Werner, Sprecher des Forschungsverbunds erläutert: „Die Idee dahinter ist einfach: Frische Nahrungsmittel bei minimiertem Flächenverbrauch - also zero acreage - und reduzierten Emissionen. Flächen auf, in und an Gebäuden könnten für den Anbau aktiviert, Regenwasser zur Bewässerung gesammelt und Sonne und Abwärme der Gebäude als kostenlose Energiequellen genutzt sowie Stoffströme lokal besser organisiert werden.“

Technische, soziale, ökonomische und ökologische Potenziale werden herausgearbeitet. Als „ZFarm-Stadt“ kann Berlin zum Vorreiter einer urbanen Landwirtschaft werden und tragfähige Lösungen für Klimaanpassung, Flächenkonkurrenz und die sich abzeichnende Ernährungskrise aufzeigen.

Flyer zum Projekt

Dienstag, 6. Dezember 2011

Lesetipp: "Wundererde" im Test

Große Hoffnungen sind mit der "Wundererde" Terra Preta verbunden. Toter Boden soll wiederbelebt, Ressourcen geschont, CO2 gespeichert und Abwässer für die Bodenfruchtbarkeit genutzt werden.

Ist Terra Preta wirklich die Lösung für Agrarwirtschaft und Umwelt?

Dieses beleuchtet  Christiane Grefe in dem Artikel "Wundererde" im Test" -Terra Preta", ein fruchtbarer Humus der Indios, wird als vielseitiger Retter zerstörter Böden gepriesen.

Montag, 5. Dezember 2011

Filmtipp: Rettung aus dem Regenwald? - Die Wiederentdeckung der Terra Preta

Weltweit gehen die Böden durch falsche Landwirtschaft kaputt. Man versucht viel aus dem Boden herauszubekommen, bringt aber nur mineralisches und nichts organisches zurück.
Die Brandenburger Weizenböden, z.B., hatten vor 150 Jahren noch einen Humusgehalt von 4%, heute haben sie nur noch 0,1% und weniger Humus, also praktisch garnichts mehr.
Wenn sich nichts ändert, wird das, was der Mensch hier anrichtet, bei der Hälfte der Menschheit zur Hungersnot führen.
Ist Terra Preta die Lösung? - Ein Film von Ingo Schulze.
Rettung aus dem Regenwald? - Die Wiederentdeckung der Terra Preta
Der Film wurde vom ZDF ausgestrahlt und befindet sich in der Mediathek, ich hoffe noch recht lange.
Also, unbedingt ansehen!!!
Hier noch der Link zur Infoseite zum Film:
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/14/0,1872,8366030,00.html

Samstag, 3. Dezember 2011

Vertikale Begrünung für die Werbung eines Autoherstellers

Diesen Sommer in Mailand entdeckt.



Peugeot begrünte eine Hausfassade, um Werbung für sein Elektroauto zu machen.
Hier noch eine Nahaufnahme.

Freitag, 2. Dezember 2011

Bosco Verticale - der vertikale Wald in Mailand

Mailand gehört zu den euroäischen Städten mit den höchsten Schadstoffbelastungen. In dieser Stadt wurde Stefano Boeri geboren, er studierte hier Architektur und lebt und arbeitet auch hier. 
Stefano Boeri kennt Mailand und seine Umweltprobleme ganz genau und er hat eine Vision. Er möchte Mailand in ein grünes, ökologisches „biomilano“ umwandeln, mit nachhaltiger Architektur in der Stadt und Revitalisierung von 60 verlassenen landwirtschaftlichen Betrieben am Stadtrand für die Allgemeinheit.
Bosco Verticale © BOERISTUDIO

Zurzeit verwirklicht er in Mailand zusammen mit seinem Architekturbüro Boeri Studio die wohl aufsehenerregendsten Hochhäuser der Welt, ein Architekturprojekt mit Namen ‚Bosco verticale’(engl. vertical forest, dt. vertikaler Wald). 2012 sollen sie bezugsfertig sein, zwei Wohnhäuser, 76 und 110 Meter hoch, deren Gebäudehüllen mit so viel Grün umgeben sind, wie es sonst in einem Hektar Wald zu finden ist. Insgesamt werden in ihrer Außenhülle 480 große und mittlere Bäume, 250 kleine Bäume, 5.000 Büsche und 11.000 Bodendecker-Pflanzen gepflanzt.
Bosco Verticale © BOERISTUDIO



Diese nachhaltige Architektur soll die klimatischen Bedingungen einer Großstadt ändern. Es soll ein günstiges Mikroklima geschaffen werden, Staub und CO2 aus der Luft gefiltert und die Luft durch Verdunstung von Wasser befeuchtet werden. Im Sommer werden die Wohnungen durch die Bäume angenehm schattiert, im Winter fällt durch die entlaubten Zweige genug Licht in die Wohnungen. Ebenso wird ein natürlicher Schallschutz für die Bewohner geschaffen.

Boeri Studio lehnt es ab, sich der Nachhaltigkeit im urbanen Umfeld auf technischem oder mechanischem Wege zu nähern.


Bosco Verticale © BOERISTUDIO


Durch die Bepflanzung soll  eine biologische Vielfalt zurück in die Stadt gebracht werden,  Vögel und Insekten sollen angelockt werden, so dass ein urbanes Ökosystem entsteht.

Die Kosten für diese nachhaltige Architektur liegen laut Boeri Studio etwa 5% über den Kosten eines „normalen“ Hauses. Bedenkt man den Mehrwert für Stadt, Menschen, Tiere und Klima, kann man nur hoffen, dass noch viele „Bosco verticale“ gebaut werden.




Links:
Bosco Verticale: Boeri Studio

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Philips präsentiert nachhaltige Designs für den ökologischen Haushalt

Wer zukunftsorientiert plant, für den ist Nachhaltigkeit Pflicht. Alle sprechen von ihr, aber was genau ist Nachhaltigkeit?
Im Schlussbericht der Enquete-Kommission Globalisierung der Weltwirtschaft – Herausforderungen und Antworten vom 12. Juni 2002 gibt es folgende Definition:
Das Konzept der Nachhaltigkeit beschreibt die Nutzung eines regenerierbaren Systems in einer Weise, dass dieses System in seinen wesentlichen Eigenschaften erhalten bleibt und sein Bestand auf natürliche Weise regeneriert werden kann.
© Philips

Der holländische Elektronikkonzern Philips präsentiert mit seinem neuen Design-Projekt “The Microbial Home” verschiedene Ansätze für häusliche Ökosysteme: Das menschliche Zuhause wird zu einer biologischen Maschine, in der die Restprodukte eines häuslichen Vorgangs zu den Eingangsmaterialien des nächsten Vorgangs werden. Das Haus filtert, prozessiert und recycelt, was wir üblicherweise als Abfall betrachten, zum Beispiel ungeklärtes Wasser und Müll.
© Philips

Biogas-Kücheninsel


© Philips
Die Biogas-Kücheninsel ist der Mittelpunkt im "Microbial Home System". Sie besteht aus einer Methangasanlage, die Exkremente und Gemüseabfälle in Methangas umwandelt.

Das Gas wird u.a. zum Kochen und zur Beleuchtung benutzt. Wasserleitungen werden vorgewärmt und  anderen Anwendungen des "Microbial Home System"  zur Verfügung gestellt. Der getrocknete Matsch-Rückstand der Biogasanlage kann sicher entfernt und als Kompost verwendet werden.



© Philips
Speisekammer
© Philips



Das Speisekammer-Konzept wurde entworfen, um „lebendesEssen“ mit Hilfe natürlicher Prozesse frisch zu halten (im Vergleich zum toten Essen im Kühlschrank). Die Speisekammer besteht aus einem evaporativem Kühlsystem, ähnlich der Verdampfungskühlung,


© Philips





  

und einem, in einen Esstisch eingebauten Gemüselagerungssystem.







Urbaner Bienenstock

© Philips


Der urbane Bienenstock soll Städtern die Bienenhaltung ermöglichen. Der Bienenstock ist so designed, dass es möglich ist die Bienen zu beobachten und den Honig zu ernten, den sie produzieren. Außen befindet sich ein Blumentopf, um die Bienen anzulocken, und eine Röhre, die den Outdoor-Teil mit dem eigentlichen Bienenstock verbindet. Innen befindet sich ein transparentes tropfenförmiges Glasgefäß, das Platten mit einer  Wabenstruktur enthält.                                                                                        
Bio-Licht

© Philips

Beim Bio-Light-Konzept von Philips erzeugen Bakterien biolumineszentes Licht. Die Bakterien befinden sich in den Glaskugeln, die durch Silikonschläuche verbunden sind und über diese wahlweise mit Methan oder kompostierbaren Stoffen des „Microbial Home“ ernährt werden. Die Bakterien verdauen diese Nährstoffe und luminenszieren dabei.
So benötigt das Bio-Light keine Steckdose und funktioniert unabhängig vom Strommnetz.



Paternoster

© Philips


Der Paternoster ist eine Upcycling-Maschine für Kunststoffabfälle. Mit Hilfe von Enzymen der Pilzkultur mycelium fungus können so Kunststoffverpackungen und Platikbeutel abgebaut werden, um schließlich essbare Pilze damit anzubauen.





© Philips


Das Plastik wird in kleine Späne gerieben und mit einer pilzartigen Starterkultur gemischt. Ein manuell drehbares Förderwerk verschiebt die Kanister im Kreis innerhalb eines dunklen Raums. Der Plastikboden wird jede Woche mit Myzel gemischt. Es dauert einige Wochen, um das Plastik oder anderen Abfall abzubauen. In späten Stadien wird der Inhalt dem Tageslicht (über eine Blendenöffnung) ausgesetzt und die Pilze beginnen zu keimen, wachsen und können gegessen werden.





Toilette
© Philips




Bei dieser Toilette werden Abwasser und Exkremente getrennt. Die Exkremente werden der Biogasanlage des "Microbial Home Systems" zu Verfügung gestellt, das Abwasser wird zur Säuberung durch einen Filter, bestehend aus Holzkohle, Sand und keramischen Filter, geleitet.






Zugegeben, nicht alle Ideen sind ausgereift. Der Imkerverband ist der Meinung, dass der urbane Bienenstock nicht funktionieren wird. Andere Ideen sind schon abgewandelt real umgesetzt worden. In Massachusetts z.B. speist aus Hundekot gewonnenes Methangas die Beleuchtung eines Parks.
Gewünscht wird, dass diese Designideen inspirieren und die Debatte um nachhaltiges Design vorantreiben.

Links:
Philips Projekt „Häusliche Ökosysteme“
Philips launches ‘Microbial Home’ new forward looking design concepts
Hundekot beleuchtet Massachusetts Hunde Park