Es ist so weit !!!
Am 1. Mai startete die neue Saison auf den Gemüsebeeten von meine ernte in Berlin-Rudow.
Frisches Gemüse vom eigenen Beet ernten ist in der Großstadt nicht selbstverständlich, daher ist die Idee Ackerflächen in der Stadt oder Stadtnähe von einem Landwirt mit etwa 20 verschiedenen Gemüsesorten vorzubereiten und dann für eine Saison diese bepflanzten Flächen in Parzellen zu teilen und an Großstädter zu vermieten, großartig.
Das Gemüse legt keine langen Transportwege zurück, was der CO2 Bilanz zu Gute kommt, und es wird nicht mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln behandelt, beim Düngen besteht bei uns in Rudow allerdings noch Nachholbedarf, dazu später mehr.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, in den wöchentlichen Newslettern gibt es Tipps zu den erforderlichen Arbeiten, aber auch zum jeweiligen Gemüse gibt es Infos, ergänzt mit leckeren Rezeptvorschlägen.
Rechtzeitig im November 2011 gab es den voraussichtlichen Anbauplan.
Da auf dem Beet immer eine Freifläche ist, welche nach eigenen Wünschen bepflanzt werden kann, war es gut möglich, schon mal zu planen, mit welchen persönlichen Lieblingspflanzen der Anbauplan ergänzt werden soll.
Ich habe mich in diesem Jahr für Knollenfechel Fino, Kürbis Trombetta di Albenga, Neuseeländer Spinat, Rotkohl Roodkop, Zierkohl Negro Romano, Rote Bete Tonda Di Chioggia, Pastinake Aromata, Zuckermais Golden Bantam und Puffbohnen Hangdown entschieden. Da ich im Frühjahr auf der Fensterbank viel zu viel ausgesät habe und mein Balkon aus allen Nähten platzt, müssen nun auch noch ein paar Tomaten, Paprika, Chillies und Andenbeeren auf dem Beet ihren Platz finden.
Zur Saisoneröffnung am 1. Mai fanden sich viele Gärtner aus dem letzten Jahr wieder ein.
Die Freude, dass es nun endlich wieder losgeht war sehr groß.
Nach einer kurzen Begrüßung und Einweisung durch das meine ernte Team und Benny Gericke, dem Landwirt, wurde von den anwesenden Kindern symbolisch ein rotes Band durchschnitten und die Suche nach dem Beet, welches mit einem Wuschnamen beschriftet ist, ging los.
Wege wurden "markiert" und viele konnten es garnicht mehr abwarten und pflanzten ihr erstes Gemüse.
Als plötzlich von einem Nachbarbeet ein Ausruf des Schreckens kam: "Es wurde dies Jahr schon wieder mit Blaukorn gedüngt!", war bei vielen Gärtnern allerdings die gute Stimmung vorbei.
Wir als Gärtner sind verpflichtet auf leichtlöslichen Mineraldünger und chemisch-syntetische Pflanzenschutzmittel zu verzichten. Das ist auch gut so, denn wir möchten gerne Gemüse in Bio-Qualität ernten. Wie steht das aber in Einklang mit einem Ackerboden, der mit Kunstdünger bearbeitet wurde, welcher langfristig den Boden zerstört, da keine Humusschicht aufgebaut wird und der das Grundwasser mit Nitrat verschmutzt? Diese Art der Düngung ist weder nachhaltig noch zeitgemäß und Herr Gericke, übrigens von einigen schon Blaukorn-Benny genannt, sollte sich für eine ökologisch Umstellung der Bodenbewirtschaftung geeigneten Fachrat holen.
Abgesehen von dieser wirklich ärgerlichen und hoffentlich im nächsten Jahr geänderten Vorgehensweise beim Düngen, ist es genau wie im letzten Jahr ein Vergnügen auf dem Gemüsebeet zu arbeiten.
Da der Mai sehr trocken war, musste ganz im Gegensatz zum letzten Jahr viel gegossen werden, die "Wunschbeete" wurden bepflanzt und der Boden gelockert.
Jetzt nach etwa vier Wochen haben sich schon viele Setzlinge gut entwickelt und viele der ausgesäten Pflanzen haben sich ihren Weg ans Licht gebahnt, andere lassen noch auf sich warten.
Spinat, Petersilienwurzel und, wie bei mir schon im letzten Jahr, die Landgurke haben es nicht geschafft.
Auf meinem Wunschbeet wächst und gedeiht alles kunterbunt durcheinander: Rotkohl, Palmkohl, Tomaten, Pastinaken, Neuseeländer Spinat, Rote Bete, Chilli, Physalis, Paprika, Mais, Kürbis, Puffbohnen und dazwischen habe ich Ringelblumen ausgesät.