Erika Mayr, eine junge engagierte Berliner Hobby-Stadtimkerin und Vorsitzende des Imkervereins Charlottenburg-Wilmersdorf , hat in diesem Jahr an drei Terminen für an der Stadtimkerei Interessierte die Türen zu ihren Bienenstöcken auf dem Dach des Aqua Carre in Berlin-Kreuzberg geöffnet.
Nachdem der letzte Termin wortwörtlich ins Wasser fiel, der Regen meint es dieses Jahr gut mit uns, fand am letzten Sonntag die Führung nun trotz des schlechten Wetters statt.
Vor vier Jahren hat Erika Mayr ihre ersten Bienenstöcke auf das Dach gestellt. In der Stadt sind Dächer für die Bienenstöcke gute Standorte. Hier sind sie vor Diebstahl geschützt und stören die Anwohner in der Regel nicht. Allerdings sollte ein Aufzug vorhanden sein, da gerade zur Zeit der Ernte an die 100 kg transportiert werden müssen.
Theoretisch sind die Bedingungen auf dem Dach nicht ganz optimal, die Bienen sind dem Wind ausgesetzt. Das scheint den Insekten allerdings egal zu sein, sie fühlen sich hier oben sehr wohl.
Ansonsten bietet Berlin seinen Bienen einen optimalen Standort. Berlin ist eine grüne und wasserreiche Stadt. Durchgängig von März bis Oktober finden die Bienen Blühpflanzen. Es gibt keine genetisch veränderten Pflanzen und Pestizide werden nicht eingesetzt. Da das Stadtklima ca. zwei Grad wärmer als das auf dem Land ist, fühlen sich die wärmeliebenden Bienen sehr wohl.
Trotz des schlechten Wetters schwirren die Bienen munter vor den Stöcken.
Jetzt, im August endet die Imkersaison für Erika Mayr. Die letzte Ernte hat stattgefunden, nun müssen die Bienen noch gegen die Varroamilbe behandelt werden. Diese Milbe wurde im Jahr 1977 über befallene asiatische Honigbienen nach Europa eingeschleppt, die Wissenschaftler zu Forschungszwecken nach Deutschland brachten.
Die Varroamilbe ist eine nur ca. 1,6 Millimeter große Milbe, die sich bei der Honigbiene festbeißt, sie entwickelt und vermehrt sich aber in der verdeckelten Bienenbrut im Stock.
Jetzt, im August endet die Imkersaison für Erika Mayr. Die letzte Ernte hat stattgefunden, nun müssen die Bienen noch gegen die Varroamilbe behandelt werden. Diese Milbe wurde im Jahr 1977 über befallene asiatische Honigbienen nach Europa eingeschleppt, die Wissenschaftler zu Forschungszwecken nach Deutschland brachten.
Die Varroamilbe ist eine nur ca. 1,6 Millimeter große Milbe, die sich bei der Honigbiene festbeißt, sie entwickelt und vermehrt sich aber in der verdeckelten Bienenbrut im Stock.
Die Lobby der chemischen Industrie macht die Varroamilbe gerne für das Bienensterben verantwortlich. Da aber inzwischen jeder Imker weiß, wie er gegen die Varroamilbe vorgeht, dürfte die Varroamilbe nicht die Ursache sein, sondern verantwortlich sind vielmehr u.a. Monokulturen, Einsatz von Pestiziden, Insektiziden und auch chemische Schutzüberzüge für Saatgut.
Erika Mayr erntet zweimal im Jahr Honig, lässt aber immer einen Teil für die Bienen im Stock. Dieses Jahr gab es eine Rekordernte, insgesamt 250 kg.
Wir erfahren unter anderem, wann nachgefüttert werden muss, wie Bienen kommunizieren und wann sich ein Bienenvolk teilt. Verpasst man diesen Zeitpunkt schwärmen die Bienen aus. Dieses Jahr ist es bei Erika Mayr geschehen und hat für viel Aufregung gesorgt.
Die Bienenvölker hier auf dem Dach sind sehr friedliebend. Bisher war ich nicht ganz angstfrei, als aber zwei Bienchen auf meiner Hand Platz nahmen, war ich erstaunt, wie sanftmütig die Tierchen sind.
Wir erhielten noch viele weitere interessante Informationen über das Bienenleben und Erika Mayr berichtete uns einige ihrer Erlebnisse bei der Imkerei.
Abschließend durften wir noch Honig probieren, der zu unterschiedlichen Zeiten geerntet wurde. Die frühe Ernte schmeckt mild und rund, der Akazienhonig eher kräftig und der Lindenblütenhonig sehr würzig. Probieren durften wir auch Blütenpollen und Gelee Royal, das ist der Futtersaft, mit dem die Honigbienen ihre Königinnen aufziehen.
Eine sehr informative Veranstaltung, in diesem Jahr leider die letzte, auf dem Dach des Aqua Carre.
Wer mehr über Bienen und Stadtimkerei erfahren möchte, hat dazu noch mal am 13. August im Prinzessinnengarten am Moritzplatz in Kreuzberg die Möglichkeit. Von 13 – 16 Uhr findet hier „Biene Mayr und ihre Freunde – Stadthonigfest“ statt.
Berliner ImkerInnen stellen sich und ihren Honig vor – zum Probieren und Kaufen. Außerdem gibt es Führungen zu den Bienenstöcken und alles über Stadtimkerei. Ein Malwettbewerb für Kinder & Erwachsene sucht die schönste Berliner Biene.
Slow Food Berlin, der Prinzessinnengarten und die ImkerInnen freuen sich auf Euch!
http://www.slowfood-berlin.de/veranstaltungen/index.php?we_objectID=52
Links:
Video zum Thema Bienensterben: "Summ' mir das Lied vom Tod"
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Video zum Thema Bienensterben: "Summ' mir das Lied vom Tod"