mein erstes Gemüsebeet von meine-ernte

Mittwoch, 10. August 2011

meine ernte - Mehltaualarm in Berlin - Rudow

Seit zwei, drei Wochen sind auf der Blattoberseite einiger Zucchinipflanzen und Kürbisse auf unserem Acker in Berlin-Rudow weiße mehlige Flächen. Zunächst nur kleinere Flecken, inzwischen bei vielen Blättern aber schon vollflächig. Bisher habe ich dieses nicht so ernst genommen, da alles wunderbar weiterwächst.
Heute wurden wir allerdings im wöchentlichen Newsletter von meine ernte darauf aufmerksam gemacht, dass es durchaus sinnvoll ist, möchten wir noch länger Freude an unseren Pflanzen haben, etwas gegen den Mehltau zu unternehmen.


Wie unterscheidet sich echter von falschem Mehltau?
echter Mehltau - Auf den Blättern, Früchten, Knospen und Stängeln bilden sich aus kleinen Punkten auf der Oberseite, oft auch beidseitig, weißgraue Beläge. Befallenes wird braun, trocknet ein und stirbt ab, Blätter rollen sich ein.
falscher Mehltau  - Auf der Blattunterseite entsteht ein weißer bis dunkelgrauer Belag, auf der Oberseite bilden sich weiße, gelbliche, braune oder rötliche Flecken, von den Blattadern begrenzt. Dann sterben die Blattspitzen ab.

Was sind die Folgen?
Nach dem Befall wird die Pflanze langsam absterben. Solange es Früchte gibt, können diese unbedenklich weiterhin geerntet und genossen werden. 

Welche umweltschonenden Mittel gibt es?
Milch 
Australische Forscher haben in der Milch ein umweltschonendes Mittel gegen den Echten Mehltau entdeckt.
 

Warum wirkt Milch gegen den echten Mehltau?
In der Milch enthaltene Mikroorganismen bekämpfen den gefürchteten Mehltau-Pilz. Das enthaltene Natriumphosphat stärkt zudem die Abwehrkräfte der Pflanze und beugt somit einer erneuten Erkrankung durch den echten Mehltau vor.
  

Wie sollte das Mischverhältnis sein? 
Zweimal wöchentlich ein Gemisch von Milch und Wasser im Verhältnis 1:9 herstellen, bei einem Liter wären dies dann 100 ml Milch auf 900 ml Wasser, und das Ganze auf die befallende Pflanze und deren Blätter sprühen. 

Backpulver und Rapsöl
Ein altes Hausmittel, unbedenklich und daher auch für den Biolandbau geeignet ist.

Wie sollte das Mischverhältnis sein?  
Für eine 5 Liter Spritzbrühe benötigt man 3 Päckchen Backpulver, 3 Esslöffel bzw. 50 Milliliter Rapsöl und einen Emulgator, z.B. einen Spritzer Spülmittel. Er verhindert, dass sich die Brühe nach dem Anmischen wieder trennt. Diese Brühe sprüht man alle 10 bis 14 Tage auf gefährdete Pflanzen. Man sprüht abends. Der mehlige Belag soll ziemlich rasch verschwinden.

Natron
Natron ist das "Wundermittel", das wegen seiner antibakteriellen Eigenschaften und zur Neutralisierung von Säuren und Basen verwendet wird. Im Handel wird Natron auch unter Bezeichnungen wie „Speisesoda“, „Backsoda“ und "Speisenatron" gehandelt.
Wie sollte das Mischverhältnis sein?
4 l Wasser, 10 g Natron und 40gr Seife oder Pflanzenöl (Rapsöl) mischen
oder:
1 l Wasser, 1 Teelöffel Natron, 1 Teelöffel Schmierseife mischen
Einmal wöchentlich die befallenen Pflanzen mit dieser Mischung besprühen.

Wenn nichts mehr hilft?
Dann sollten wir uns damit trösten, dass der Mehltau zwar für Pflanzen schädlich ist, aber ein intaktes Ökosystem den Mehltau beispielsweise für einige Marienkäferarten benötigt. Der Sechzehnfleckige-, der Zweiundzwanzigpunkt- und der Sechzehnpunkt-Marienkäfer ernährt sich ausschließlich von Mehltau, sodass diese Pflanzenkrankheit für diese Arten lebensnotwendig ist. 
Es gibt also bei allem Verdruss, doch noch einen positiven Aspekt.